10 Februar 2020

✒ Rezension (Lübsche Wut / Jobst Schlennstedt)

Liebe Blogleser und Freunde regionaler Krimireihen,

der elfte Band der Küsten-Krimi Reihe von JOBST SCHLENNSTEDT ist am 24.05.2018 im EMONS VERLAG erschienen und trägt den Titel LÜBSCHE WUT.

Bildrechte beim Verlag


Und hier ist meine Rezension dazu: 


📚 Zum Inhalt 📚

Der wahrscheinlich bekannteste Insasse der Lübecker JVA Lauerhof ist tot. Ralf Blum, vor dreißig Jahren für den Missbrauch und Mord an einem achtjährigen Jungen verurteilt, verblutete in seiner Zelle. Als es Hinweise darauf gibt, dass Blum vor seinem angeblichen Suizid bedroht wurde, Übernehmen KHK Birger Andresen und seine Kollegin Ida-Marie Berg die Ermittlungen - und geraten in einen Strudel aus Rache und Verschwörungen, der bis in die höchsten politischen Kreise Schleswig-Holsteins reicht.


📚 Mein Leseeindruck 📚

Ja, ich gestehe, ich bin ein wahrer Krimi Fan. Deshalb konnte ich auch diesem regionalen Krimi nicht widerstehen. Es war der Titel, der mich neugierig machte. "Lübsche Wut", wer oder was ist "Lübsche"? Ich wollte unbedingt mehr wissen und nach dem Klappentext war klar, hui...ein brandgefährliches Thema. 
Schon beim Lesen des Prologs hatte ich das Gefühl, dass die Welt still stehen würde. Eine entsetzliche Geschichte, die ins schier unglaubliche führt, aber dennoch nachvollziehbar wirkt. Und genauso unglaublich ging es auch weiter.
Jedoch bezieht sich dieses zweite "unglaublich" nun auf die Ermittlungen bzw. die Ansätze hierzu. Seitenlang wird von der Vergangenheit erzählt. Wer wen woher kennt, wer mit was hatte oder nicht, usw. Drei Seiten wird über einen Heiratsantrag berichtet, der rein gar nichts mit der Sache zu tun hatte und eigentlich auch nur ein weiteres Randgeschehen war. Die Ermittlungen waren irgendwie zur Nebensache geworden. Okay, da wird nochmal in die JVA gegangen, aber dort erfährt man dann mehr über das Kompetenzgerangel zwischen den Abteilungen bei der Polizei. Also auch nicht gerade zielführend, aber … auf jeden Fall seitenfüllend.
Was mich aber auch noch etwas, na ja, ermüdet hat, waren die zahlreichen Darstellungen des Kompetenzgerangels zwischen den beiden ermittelnden Polizeiabteilungen. Dieses ewige Hin und Her, wobei doch schon von Anfang an klar war, dass es etwas zu verbergen galt. Muss man diese Sache immer und immer wieder aufbauschen? Ja, muss man, wenn man Seiten füllen möchte. Sorry, das klingt jetzt vielleicht alles ein bisschen hart, aber wenn man wie ich, sehr häufig Krimis liest, dann kann man über bestimmte, sich immer wiederholende Gegebenheiten einfach nur noch die Augen verdrehen und hoffen, dass es schnell vorbei ist. Okay, manchmal hat man noch ein müdes Lächeln parat.
Am Schluß durfte der Krimi dann auch ein Krimi sein. Eine gewisse Spannung kam auf und die Handlung nahm ihren Lauf. Schade, dass dieses Vergnügen nur etwa 30 Seiten lang war.

📚 Fazit 📚

"DIe Außentreppe zum Keller lag jetzt direkt vor ihnen." so beginnt der neunte Band der Küsten-Krimi-Reihe von JOBST SCHLENNSTEDT. Hierbei handelt es sich um einen regionaltypischen Roman mit einem sehr prekären Thema, von dem ich aber nicht mehr verraten möchte.  Ein sehr interessantes Thema, aber ….
Ja, nun sind wir schon beim "Aber" angelangt. Und von diesem "Aber" gab es leider mehrere. 
Wer einen spannenden, womöglich actiongeladenen Krimi erwartet, wird leider etwas enttäuscht werden. Spannung? Ja, aber leider nur auf den ersten und letzten Seiten. Der Mittelteil war für mich leider nur seitenfüllendes Kompetenzgerangel und Geplänkel ohne Bezug zum Krimi. Ich war mehrfach versucht, das Buch einfach abzubrechen. Aber da ich das Buch in einer Gruppe gelesen hatte, wollte ich natürlich auch bis zum Schluß mitquatschen können. Und … der Schluß war ja auch wieder ganz okay.
Leider konnte ich mich auch mit dem Hauptprotagonisten nicht so richtig "anfreunden". Er war mir zu unnahbar. Es sind einfach keine Emotionen entstanden, so dass ich mich auch nicht auf die Figur einlassen konnte. Alles in Allem sehr schade.

Achso, und wer sich nun fragt, was "Lübsch" bedeutet, dem kann gesagt sein, dass es ein Begriff aus dem Norddeutschen ist und soviel heißt, wie: die Lübecker betreffend, von den Lübecker stammend, zu ihnen gehörend. 



📚 Buchdetails 📚 

Reihe:  Küsten-Krimi 
Autor: Jobst Schlennstedt

erschienen im Emons Verlag
Ausgabe: Taschenbuch
Genre: Krimi
Seitenzahl: 240 Seiten

ISBN: 9783740803100
Erschienen: 24.05.2018

Meine Bewertung: 📖 📖 📖 



Ich möchte mich ganz herzlich bei Jobst Schlennstedt und dem Emons Verlag für das Rezensionsexemplar, sowie bei Lovelybooks für die Möglichkeit einer Leserunde, bedanken.  Es ist toll, solche Partner zu haben. Vielen herzlichen Dank!


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