26 November 2019

✒ Rezension (Menschen neben dem Leben / Ulrich Alexander Boschwitz)

Liebe Blogleser und Freunde außergewöhnlicher Romane,

der Debütroman von ULRICH ALEXANDER BOSCHWITZ ist am 21.09.2019 im KLETT-COTTA VERLAG erschienen und trägt den Titel MENSCHEN NEBEN DEM LEBEN.




Und hier ist meine Rezension dazu: 
 

📚 Zum Inhalt 📚

Leicht haben es die Protagonisten in Ulrich Alexander Boschwitz’ Debütroman nicht. Sie sind die wahren Verlierer der Wirtschaftskrise: Kriegsheimkehrer, Bettler, Prostituierte, Verrückte. Doch abends zieht es sie alle in den Fröhlichen Waidmann. Die einen zum Trinken, die anderen zu Musik und Tanz. Sie treibt die Sehnsucht nach ein paar sorglosen Stunden, bevor sich der graue Alltag am nächsten Morgen wieder erhebt. Doch dann tanzt die Frau des blinden Sonnenbergs mit einem Mal mit Grissmann, der sich im Waidmann eine Frau angeln will und den Jähzorn des gehörnten Ehemanns unterschätzt. Und so nimmt das Verhängnis im Fröhlichen Waidmann seinen Lauf, bis sich neue Liebschaften gefunden haben, genügend Bier und Pfefferminzschnaps ausgeschenkt wurde und der nächste Morgen graut. Wie durch ein Brennglas seziert der zu diesem Zeitpunkt gerade mal zweiundzwanzigjährige Autor das Berliner Lumpenproletariat der Zwischenkriegsjahre.


📚 Mein Leseeindruck 📚

Mein erster Blick galt diesem schwarzweißen Cover, das Männer in trauter Gemeinsamkeit zeigt. Aber was war der Hintergrund dieses Fotos? Weshalb wurde genau dieses für das Buch verwendet?
Ich habe gehofft, im Laufe der Geschichte, mehr Bezug zu dem Cover zu gelangen.
Aber kommen wir zum Inhalt.
Die zwanziger Jahr ....  das Leben war nicht einfach. Und genau diesem Leben widmet sich der Autor, in dem er anhand verschiedener Protagonisten uns Lesern Einblicke in diese Zeit verschafft. Die Probleme der Zwanziger werden dargestellt und auch teilweise sehr gekonnt miteinander verwoben. Es ist wahrlich kein leichter Roman, also keine Story, die man mal eben so zwischen Tür und Angel lesen kann.


📚 Fazit 📚


"Walter Schreiber war ein gutmütiger Mensch" so beginnt der erste Satz des, aufgrund seiner jüdischen Herkunft, emigrierten Autors ULRICH ALEXANDER BOSCHWITZ. Er beschreibt sehr detailliert und bildhaft das Leben in Deutschland in den zwanziger Jahren. Nicht alles war einfach, und auch gerade für Männer war es eine harte Zeit. Armut, Kriegsheimkehrer und die Eindrücke der vergangenen Zeit, lassen die Menschen in ein Loch fallen. Aber nicht überall ist das Leben zum Erliegen gekommen. In Berlin zum Beispiel erwacht der Mut und die Zuversicht. All dieses wird anhand verschiedener Protagonisten sehr ausführlich vom Autor erklärt. Man sollte jedoch nicht annehmen, dass es sich um einen leichten Unterhaltungsroman handelt. Nein, dieser Roman braucht Zeit! Es sind die traumatischen und oft auch nur schlecht nachvollziehbaren Erlebnisse, die die Menschen prägen und man muss auch beim Lesen oftmals innehalten. Schnell wird deutlich, wie gut es uns heute geht. Krieg - ist weit weit weg. Hunger - der Kühlschrank ist immer gefüllt.
Mich hat der Roman sehr berührt und auch nachdenklich gemacht. Vieles ist für uns heute selbstverständlich, aber ist es das wirklich? Welche Opfer mussten dafür gebracht werden, dass wir heute wieder in einer Wohlstandgesellschaft leben dürfen?
Man sollte dieses Buch wirklich ohne Zeitdruck lesen und auch sich wirken lassen.
 

📚 Buchdetails 📚 

Reihe:  -
Autor: Ulrich Alexander Boschwitz

erschienen im Klett-Cotta Verlag
Ausgabe: fester Einband
Genre: Roman
Seitenzahl: 303 Seiten

ISBN: 9783608964097
Erschienen: 21.09.2019

Meine Bewertung: 



Ich möchte mich ganz herzlich bei netgalley.de und dem Klett-Cotta Verlag für das Rezensionsexemplar bedanken.  Es ist toll, solche Partner zu haben. Vielen herzlichen Dank!

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