Novembersturm von Ulrike Schweikert ist der Auftakt zur Friedrichstraßensaga und im September 2021 im Rowohlt Verlag erschienen.
Allgemeines:
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Über den Autor (lt. Verlag):
Ulrike Schweikert arbeitete nach einer Banklehre als Wertpapierhändlerin, studierte Geologie und Journalismus. Seit ihrem Romandebüt «Die Tochter des Salzsieders» ist sie eine der bekanntesten deutschen Autorinnen historischer Romane. Beide Bände ihrer Erfolgsreihe «Die Charité» standen in den Top 10 der Bestsellerliste und verkauften sich insgesamt über 200.000-mal. Zuletzt begeisterte die Verfilmung ihrer Jugendbuchserie «Die Erben der Nacht» zahlreiche Zuschauer.
Über das Buch (lt. Verlag):
Der Bahnhof Friedrichstraße. Ein Jahrhundertbauwerk. Stolzes Herz einer Stadt auf dem Sprung zur modernen Weltstadt. Als der junge Architekt Robert 1920 den Auftrag bekommt, am Neubau des Bahnhofs und der Planung der ersten U-Bahn-Linie Berlins mitzuarbeiten, ist er überglücklich. Endlich kann er seiner großen Liebe Luise einen Heiratsantrag machen. Doch ihr Glück ist nicht ungetrübt. Seit dem Großen Krieg ist Roberts bester Freund Johannes, mit dem er gemeinsam an der Front kämpfte, verschollen. Johannes war Luises erste Liebe. Als sie glaubte, er sei tot, fand sie Trost bei Robert. Ausgerechnet am Tag ihrer Hochzeit taucht Johannes wieder auf, kriegsversehrt und ohne Hoffnung, Luise eine Zukunft bieten zu können …
Die ersten drei Sätze:
, am 6. Februar 1832, war es endlich so weit. Auguste kam es vor, als habe ihr Verlobter seit Monaten über nichts anderes mehr gesprochen: Samuel Rosensteins erstes großes Projekt als Bauingenieur sollte gleich ein Jahrhundertbauwerk werden. Achtundzwanzig Jahre und damit noch ein blutiger Anfänger war er gewesen, als der Architekt Johannes Vollmer vor vier Jahren mit dem ersten, symbolischen Spatenstich den Beginn dieses Mammutbaus eingeläutet hatte.
Mein Leseeindruck / Fazit:
Im Auftakt zur Friedrichstraßensaga zeigt die Autorin ihren Lesern die Welt aus den 1920ern. Der Krieg ist zuende, aber noch lange nicht aus den Köpfen. Die Menschen müssen erst wieder lernen, sich frei bewegen zu dürfen und keinen Zwängen oder Reglementierungen mehr ausgeliefert zu sein. In manchen Teilen Berlins ist zwar das Essen sehr knapp, in anderen Teilen wird jedoch schon wieder wild gefeiert. In "Novembersturm" lernen wir Luise, Ilse und Emma kennen. An dieser Stelle muss ich vielleicht vorwegschicken, dass ich anfangs recht verwirrt war. War doch im Prolog vom Bau des Bahnhofs Friedrichstraße die Rede, was auch zum Klappentext passen würde, so gestalteten sich die nachfolgenden Kapitel eher wie eine Abhandlung aus Gehörten und Gelesenen. Es wurden viele Namen aus Politik und Wirtschaft ins Spiel gebracht, aber auch damalige Prominente, die man erst mal googeln muss, um überhaupt der Geschichte folgen zu können. Die Geschichte zeigt sich auch nur wenig spannend. Für mich war es einfach zuviel Kunst und Künstlerszene, gefolgt von Politik. Aufgrund des Klappentextes hatte ich eine völlig andere Geschichte erwartet. So hatte ich nach dem ersten Viertel des Buches den Entschluss gefasst, genau diese Szenen und Seiten zu überspringen und mich auf die Geschichten der drei Damen zu konzentrieren. Leider waren auch die nachfolgenden Kapitel eher eine geschichtliche Abhandlung, in die ein kleiner Romanstrang verwoben wurde. Gegen Ende kam dann auch noch etwas Dramatik hinzu, die dem Plot nochmal etwas Dynamik verlieh. Aufgrund des Klappentextes und Titel des Buches hatte ich mir mehr Handlungen um die berühmte Berliner Friedrichstraße erhofft. Leider wurde meine Hoffnung kaum bis gar nicht erfüllt. Schade, ich hatte mir mehr Roman erhofft, dafür aber einen etwas trockenen Geschichtsunterricht erhalten. Ob ich nun auf die Fortsetzung warte? Hm, gute Frage. Ich denke, dass ich dieser Reihe erstmal eine gewisse Pause einräumen werde.
Meine Bewertung: ⭐⭐⭐ (gelesen von Chatty)
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