Liebe Blogleser und Freunde historischer Romane,
der Reihenauftakt der "Flowers of Scottland" Reihe von TABEA KÖNIG und ist am
04. Juni 2019 mit dem Titel "Hurentochter - Die Distel von Glasgow" als Taschenbuch und ebook im Piper Verlag erschienen.
 |
Bildrechte beim Verlag |
Warum ich dieses Buch unbedingt lesen wollte?
Als Reihenjunkie kann ich einer neuen historischen Reihe wohl kaum widerstehen.
Und hier ist meine Rezension dazu:
"Folge der Distel, dann wirst du finden, wonach du suchst." Kapitel 48
📚 Zum Inhalt 📚
Glasgow, 1876: Emily strebt an der Seite von Liam und ihrer treuen Freundin Christine ein respektables Leben an, fern vom blühenden Laster des Bordells, in welchem sie als Spross einer Hure aufwächst. Doch dann wird ihre Mutter ermordet und Emilys Leben auf eine harte Probe gestellt. Um den Schuldigen zu überführen, muss sie zuerst ihren Namen reinwaschen. Einen Namen, den sie nicht einmal kennt, denn ihre Mutter nahm ein altes Familiengeheimnis mit ins Grab.
📚 Mein Leseeindruck 📚
Das Buch gliedert sich in drei Teile und hat 75 Kapitel.
Der Prolog startet in Glasgow, im Jahr 1859.
Hierbei geht es eher um Emilys Vorgeschichte, wie sich im Laufe der Story herausstellt. Die Autorin beschreibt die Herkunft Emilys bzw. ihrer Mutter und auch die Mißstände in einem Bordell sehr anschaulich und glaubhaft.
GELD KANN MAN NICHT ESSEN [...]MAN KANN SICH DAMIT EIN FEUER KAUFEN, ABER ES WÄRMT DAS HERZ NICHT.
Im ersten Teil setzt dann 17 Jahre später an, also 1876 und dreht es sich hauptsächlich um Emiliy und ihren Weg zur Unabhängigkeit. Da sie die Tochter einer Prostituierten und im Bordell groß geworden ist, kennt sie nichts anderes. Sie weiß aber schon früh, dass sie ein anderes Leben führen möchte. Viele Irrungen und Wirrungen bringen sie schlußendlich nach Edinburg. Dort darf sie als Dienstmädchen in einem vornehmen Haus arbeiten.
GRÄBER WERDEN WIEDER AUSGEHOBEN, GEDENKTAFELN VERWITTERN, MONUMENTE ZERBRÖCKELN. DOCH WER EINMAL EINEN PLATZ IM HERZEN SEINER LIEBSTEN FINDET, DER LEBT DORT EWIG WEITER. (Kapitel 48)
Der zweite Teil ist dann weitere vier Jahre später. Hier verknüpft die Autorin gekommt einige Unwegsamkeiten mit wunderschönen Beschreibung von Land und Leuten. Speziell die Highlands und auch keltische Bräuche bleiben nicht unerwähnt. Dennoch ist es so, dass mir dieses Hin und Her von Emiliy etwas auf die Nerven ging. Sie zeigte sich wenig resolut und spielt nicht nur mit dem Feuer, sondern auch mit den Gefühlen. Da dieses jedoch immer und immer wieder so war, fand ich es etwas ... na ja, unglaubwürdig und teilweise auch ziemlich ätzend. Ja, es hatte mir teilweise sogar die Freude an der schönen Geschichte genommen.
WENN WIR SCHMERZ LOSLASSEN, DANN DURCHSTRÖMT ER UNS NOCH EINMAL ABER ES IST DAS LETZTE MAL. (Kapitel 56)
Im 3. TEIL bleiben wir zwar im gleichen Jahr, gehen aber wieder auf der Reise zurück nach Edinburg. Hier spürt man deutlich, wie sich die Situation zuspitzt und man wartet förmlich auf den großen Showdown. Dass die Liebesgeschichte hier wieder zum Tragen kommt, liegt völlig auf der Hand. Aber auch andere "alte" Bekannte trifft man wieder, die es tatsächlich geschafft haben.
Im Großen und Ganzen bleibt mir noch zu sagen, dass der Schreibstil sehr bildhaft ist, so dass ich mich eher als Zuschauer, denn als Leser fühlt habe. Die Autorin schafft am Kapitelende den Spannungsbogen zur Dramatik, so dass ich immer weiterlesen wollte. Ich hatte stets das Gefühl, wenn ich das Buch nun aus der Band legen würde, könnte etwas passieren und ich verpasse den Anschluß. Ja, es war schon so ein kleines bisschen Sucht dabei.
MANCHEN MENSCHEN BEGEGNET MAN NUR EINE KURZE ZEIT, DOCH SIE PRÄGEN EINEN EIN LEBEN LANG. (Kapitel 59)