der zweite Band der Leander Lost Reihe von GIL RIBEIRO ist am 12.04.2019 als Taschenbuch im KIEPENHEUR & WITSCH VERLAG erschienen und trägt den Titel SPUR DER SCHATTEN.
![]() |
Bildrechte beim Verlag |
Warum ich dieses Buch unbedingt lesen wollte?
Also mal ehrlich, wer kann diesem Cover schon widerstehen?! Strahlend blauer Himmel, weiße Hausfassaden...Urlaub und Erholung pur! Aber da ich bereits den ersten Band der Leander Lost Reihe gelesen hatte, wußte ich, dass dieser Schein auch trügen kann. Ich war gespannt, welchem Abenteuer sich der autistische, deutsche Kommissar dieses Mal in Portugal stellen musste.
Und hier ist meine Rezension dazu:
📚 Zum Inhalt 📚
Nach dem fulminanten Start seiner Krimireihe um Leander Lost, den so ungewöhnlichen wie liebenswerten Hamburger Kommissar in Diensten der portugiesischen Policia Judiciária, führt uns Gil Ribeiro mit 'Lost in Fuseta – Spur der Schatten' in einen äußerst spannenden Fall, dessen Hintergründe um die koloniale Vergangenheit Portugals kreisen.'Ich habe das Gefühl, ich bin jetzt angekommen', hatte Leander Lost schwer verletzt, aber glücklich zu seinen neuen portugiesischen Kollegen gesagt, nachdem sie in ihrem ersten gemeinsamen Fall den schmutzigen Geschäften eines Wasserversorgers an der Algarve auf die Schliche gekommen waren – und nachdem Lost endlich verstanden hatte, wie man einen gelungenen Witz macht. So stürzt sich der schlaksige Deutsche und Asperger-Autist gemeinsam mit den Sub-Inspektoren Graciana Rosado und Carlos Esteves in die Ermittlungen um eine verschwundene Kollegin – zumal er fasziniert ist von der Tochter der Verschwundenen, die ähnlich eigenwillig auf die Welt zu blicken scheint wie er.Erneut erzählt Gil Ribeiro mit Dialogwitz und einer solchen Herzenswärme von Leander Lost und seinen Kollegen – man möchte am liebsten sofort an die Algarve reisen, um diese fantastischen Leute kennenzulernen und mitzuermitteln.
Man war schon zum wiederholten Male mit dem Wunsch an ihn herangetreten, er möge jemanden verschwinden lassen. (1. Satz - Seite 9)
📚 Mein Leseeindruck 📚
Der Bezug zum Titel "Spur der Schattens" wird bereits auf Seite 11 klar. Es handelt sich nämlich um Belmiro, Pepe und Nelson. Der Autor schreibt hierzu [...] hinter ihren Namen verbarg sich ... nichts. Sie waren wie Geister, wie Schatten. Nur Abbilder echter Personen. [...] Klingt ziemlich geheimnisvoll, gell? Aber bevor diese drei Personen näher beschrieben wurden, kam das Verschwinden einer Polizeikollegin dazwischen und hier trat dann auch Leander Lost auf.
Von nun an, war jedoch von den drei genannten Protagonisten erstmal keine Spur mehr, im wahrsten Sinne des Wortes.
Sehr ausschmückend wurde hingegen von Land und Leuten berichtet, die Gewohnheiten der Portugiesen erörtert und sonstige, in meinen Augen, Nebensächlichkeiten erzählt - sehr zum Leidwesen der Spannung, denn diese flaute deutlich ab.
👍
Wer schon immer mal nach Portugal reisen wollte, muss nur diesen Krimi lesen. Sehr anschaulich beschreibt der Autor Land und Leute, so dass man schon fast die wohltuende Wärme der untergehenden Sonne spüren kann. GIL RIBEIRO schafft mit seinen Worte eine nahezu einzigartige Stimmung, die den Leser in eine gewisse Urlaubsatmosphäre versetzt.
👎
Was mir auch sehr negativ aufgefallen ist, war, die andauernde überkorrekten Anreden der Polizeikollegen untereinander. Mal ehrlich, wer sich kennt und sich aufeinander verlassen muss, wird seine engsten Kollegen doch nicht mit dem Titel " Sub-Inspektor ..." anreden. Das fand ich doch schon sehr überspitzt und leider mit der Zeit auch ziemlich langatmig.