31 Januar 2021

✒ Rezension (Das doppelte Gesicht / Heidi Rehn)

 


Das doppelte Gesicht von Heidi Rehn ist im Dezember 2020 als Reihenauftakt im Aufbau Taschenbuch Verlag erschienen.


Über die Autorin (lt. Verlag):

Heidi Rehn, geboren 1966, studierte Germanistik und Geschichte in München. Seit vielen Jahren schreibt sie hauptberuflich. In München bietet sie literarische Spaziergänge „Auf den Spuren von …“ zu den Themen ihrer Romane an, bei denen das fiktive Geschehen eindrucksvoll mit der Historie verbunden wird. Im Aufbau Taschenbuch ist von ihr der Roman „Die Tochter des Zauberers – Erika Mann und ihre Flucht ins Leben“ erschienen.Mehr zur Autorin unter www.heidi-rehn.de


Über das Buch (lt. Verlag):

München, Stunde null – ein grausames Verbrechen und eine alte Schuld.

München, August 1945. Der Krieg ist zu Ende, die Stadt versinkt im Chaos. Die Reporterin Billa Löwenfeld, eine aus dem Exil zurückgekehrte Jüdin, soll den Kriegsheimkehrer Viktor von Dietlitz interviewen – und findet ihn erschossen auf. Der junge und noch unerfahrene Ermittler Emil Graf soll den vermeintlichen Routinefall aufklären. Schon bald geschehen zwei weitere Morde nach demselben Muster. Und Emil findet heraus, dass ausgerechnet Billa die gesuchte Verbindung zwischen den drei Opfern sein könnte …

Ein hervorragend recherchierter Kriminalroman im München der Nachkriegszeit über die Frage, was einen Menschen zum Täter macht.


Allgemeines:

Band 1 der Emil Graf Reihe
Erschienen am 08.12.2020 als Klappenbroschur mit 352 Seiten für 12,99 €
Handlungsort/-zeit: München, Deutschland / 1945


Mein Leseeindruck:

Äußerlich betrachtet liegt das Buch sehr gut in der Hand. Es ist weich und kann über Stunden gehalten werden.

Das Cover lässt einen Blick auf München zu. Im Vordergrund eine Dame, die wohl die Hauptprotagonistin darstellen soll. 

Kommen wir zum Inhalt. Halt nein, da wäre noch die Klappeninnenseite, auf der München mit einigen markanten Punkten zu sehen ist. Nun aber zum ersten bzw. dem Einleitungssatz: "Fast war es geschafft." In den folgenden Kapiteln lernen wir die jüdische Remigratin Sybilla, genannt Billa, Löwenfeld kennen. Sie ist Fotoreporterin und hatte lange Jahre in New York gelebt. Es ist ein bisschen die Sehnsucht, aber auch die Neugier, die sie wieder nach München treibt. Allerdings hat der Krieg tiefe Spuren in München hinterlassen und manch eine Erinnerung aus Billas Vergangenheit trifft sie hart. Der Autorin gelingt es sehr gut, die Gefühle der Hauptprotagonistin einzufangen und auf Papier zu bringen. Man spürt beim Lesen eine gewisse Melancholie, aber auch das aufkommende Interesse und die Neugier. Nicht zu vergessen, dass die Autorin immer nur klitzekleine Details aus Billas Vergangenheit einbringt, so dass die Spannung durchgängig gegeben ist. Man möchte einfach mehr wissen. 

Aber da wäre ja auch noch Emil. Er ist in der Rolle des Vertreters des Kommissariats K1 - Kriminaluntersuchungsabteilung Verbrechen wider das Leben, mit den Todes- bzw. Mordfällen betraut. Er hat selbst eine sehr spezielle Vergangenheit und wird von seinem Chef protegiert. Aber nicht nur das, er fühlt sich auch von Billa angezogen. Es wird aber keine heiße Liebesgeschichte, sondern vielmehr unterschwellige Gefühle, die sehr langsam wachsen. 

Von der Vergangenheit der beiden Protagonisten erfährt der Leser immer nur Häppchenweise. Man bleibt die ganze Zeit neugierig, was noch alles zu Tage kommt.

Während die Geschichte stellenweise nur so vor sich hin blubbert und manchmal auch etwas träge wirkt, nimmt am Ende die Story richtig Fahrt auf. Ich denke  dass sich gerade dort, bei jedem Leser Gefühle des Ekels und der Abscheu bilden werden. Mehr möchte ich jedoch nicht verraten.


Fazit:

Das doppelte Gesicht ist nicht irgendein Reihenauftakt, sondern er entführt den Leser in das München der Nachkriegszeit. Zerbombte Häuser, Dreck, Schutt und Elend und mittendrin die Rachsucht. Was dem Leser bleibt, ist die Vorfreude auf eine Fortsetzung mit dem sympathischen Ermittler Emil.


Meine Bewertung: ⭐⭐⭐⭐


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Weitere Informationen zum Buch und Verlag findest du hier.



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