Liebe Blogleser und Krimifreunde,
der Auftakt der neuen Cornwall Reihe mit der Briefträgerin Daphne von THOMAS CHATWIN ist am 18.06.2019 als Taschenbuch im ROWOHLT VERLAG erschienen und trägt den Titel POST FÜR DEN MÖRDER.
Und hier ist meine Rezension dazu:
📚 Zum Inhalt 📚
In dem beschaulichen Küstenstädtchen Fowey kennt jeder sie, und sie kennt jeden: Daphne Penrose, Postbotin der Royal Mail. Eines Tages allerdings wird die Kleinstadtruhe gestört. Im Haus der Malerin Sandra McKallan scheinen sich merkwürdige Dinge ereignet zu haben, von der Bewohnerin fehlt jede Spur. Zur selben Zeit fischt Daphnes Mann Francis eine Leiche aus dem Hafen. Als zwei weitere Tote auftauchen, wird Daphne und Francis klar: Der zuständige Chief Inspector, frisch aus London nach Cornwall versetzt, kann diesen Fall alleine nicht lösen. Die beiden beginnen zu ermitteln. Und zwar mit ihren ganz eigenen Methoden.
📚 Meine Erwartungen an diesen Krimi 📚
Da es ein Reihenauftakt ist, erhoffe ich mir eine junge, spritzige Ermittlerin, die im Laufe der Reihe reifen wird. Und natürlich würden mich auch Beschreibungen des Cornwall sehr freuen.
📚 Mein Leseeindruck 📚
Im Prolog lernen wir, etwas ungewöhnlich für einen Krimi, die Schriftstellerin Daphne du Maurier kennen. Nun bin ich erst recht gespannt, welche Geschichte oder welches Geheimnis um diese Autorin kreist.
Aber schon kurz danach, wird der Leser mit einem Toten konfrontiert. Es ist der tote Reeder, der an einer Boje hängt. Und wäre das nicht schon genug Aufregung, macht die Postbotin der Royal Mail, Daphne, eine merkwürdige Entdeckung und findet zwei weitere Leichen. In welcher Beziehung standen sie zum Reeder? Und wer hatte dann wen umgebracht? All dieses wird sehr ansprechend und ohne viel Getue auf den nächsten Seiten geklärt. Mit sehr viel Charme und Liebe zu Details beschreibt der Autor nun mit leisen, leichten Worten die Ermittlungen, die, das muss man wirklich so sagen, durch den unangenehm wirkenden Chief Inspektor James Vincent (im Übrigen ein alter Bekannter von Daphne), sehr ausdauernd wirken.
Die tatsächliche Auflösung und Erklärung für die Morden erfolgt erst auf den letzten drei Seiten. Obwohl es die ganze Zeit über sehr gemächlich zügig, erscheint die Auflösung nun sehr schnell. Viel zu schnell und zu faktisch. Es war der X und er hat das aus folgenden Gründen gemacht X Y Z.
Interessant fand ich am Ende des Buches die persönlichen Reisetipps des Autors. Wohnen, Sehenswürdigkeiten und Essen und Trinken in Fowey und Umgebung. Mal sehen, vielleicht nehme ich dieses Buch doch tatsächlich zum Anlass, das Cornwall zu besuchen.
Sehr viel Mühe gab sich der Autor auch bei der Charakterisierung seiner Protagonisten. Sie wirken allesamt sehr ruhig und british, aber auch sehr interessiert. Als Pendant zu diesen nach außen hin ruhig, verschlossenen Personen, erscheint James Vincent als Chief Inspektor nahezu unangenehm versnobt, rechthaberisch und angeberisch.
Den Schreibstil könnte man als locker, leicht und flockig bezeichnen. Eben ohne jegliche Schnörkel.